Kinder und Jugendliche mit einer LRS bzw. Legasthenie haben es schwer: Lesen und Schreiben kosten viel Kraft und Zeit. Hinzu kommt, dass sie oft gehänselt werden und als minderbegabt oder gar faul gelten. Die Erforschung dieser Störung ist noch längst nicht abgeschlossen. Allein schon die Bezeichnungen LRS, Legasthenie, Dyslexie etc. und die dahinter stehenden Bedeutungen sind uneinheitlich und verwirrend.
Man geht allgemein davon aus, dass sich in jeder Lerngruppe im Schnitt 2-3 Schüler mit einer LRS bzw. Legasthenie befinden. Diese Schüler werden häufig trotz ihrer teilweise massiven Probleme, die zu allgemeinen Lernstörungen bis hin zu belastenden Persönlich-
keitsproblemen ausarten können, zu wenig wahrgenommen und unterstützt. Lehrer wissen in der Regel sehr wenig über Erscheinungsbild, Ursachen und Umgang mit der Störung.Der sog. LRS-Erlass von 1991 legt fest, wie Schule und Lehrer mit betroffenen Schülern und Schülerinnen umgehen soll. Leider sind die Regelungen des Erlasses an den Schulen, aber auch unter Eltern, wenig bekannt und werden z.T. gar nicht oder falsch umgesetzt. Als Beispiele seien hier die vermeintliche Nachweispflicht der Eltern (durch Attest) oder die Fragen rund um die Leistungsmessung genannt.